Quelle: Heinke (Der Patriot)
Das Verbandsehrenzeichen in Silber bekamen (v.l.): Bernd Kirchhoff, Wolfgang Rogozinski, Ingo Schaup und Günter Schmidt. Die Ehrungen nahmen der Kreisvorsitzende Jürgen Niggemeyer (l.) sowie FLVW-Präsident Manfred Schnieders (r.) vor.
Klare Kante von Manfred Schnieders: Der Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) folgte der Einladung des Fußballkreises Lippstadt zum Staffeltag und sprach in diesem Rahmen auch über die vom DFB ins Leben gerufene Aktion: „Das Jahr der Schiedsrichter“.
Zum Thema Gewalt auf den Sportplätzen, gerade gegenüber dem 23. Mann (oder der Frau), sagte Schnieders: „Wir haben nicht mehr Gewaltvorfälle als sonst, aber diese Gewaltvorfälle, die wir haben, sind viel extremer geworden. Ich denke, dass ist auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Der Respekt vor dem Nächsten ist ein Riesenproblem. Da müssen wir gegensteuern. Wir vom Verband werden da in Zukunft noch drastischer durchgreifen, schrecken auch vor Punktabzügen für Vereine oder Teilausschlüssen einzelner Mannschaften vom Spielbetrieb nicht mehr zurück.“Über einen Rückgang an Mannschaften auf Kreisebene (von 64 auf 58) berichtete im Anschluss Ingo Schaup als Vorsitzender des Kreisfußballausschusses (KFA). Dieses habe auch unmittelbare Auswirkungen auf die Aufstiegsregelung in den einzelnen Ligen. Die Kreisliga A Lippstadt spielt in der Saison 2023/24 weiterhin mit 16 Teams. Es gibt einen direkten Aufsteiger zur Bezirksliga. Nach dem Rückzug von Allagens Reserve kommt die B-Liga Lippstadt nur noch auf 15 Mannschaften. Hier steigen zwei Teams direkt zur Kreisliga A auf. In der C-Liga Lippstadt sind ebenfalls 15 Mannschaften vertreten. Hier gibt es, anders als in der Vorsaison, drei (!) direkte Aufsteiger (statt bisher zwei) zur Kreisliga B. Gleich vier (!) direkte Aufstiegsplätze (statt bisher zwei) zur Kreisliga C vermeldet die D-Liga Lippstadt. Hier sind (nur) noch 12 Teams am Ball. In der Frauen-Kreisliga, die gemeinsam mit dem Fußballkreis Soest durchgeführt wird, wird die Aufstiegsregelung erst in Kürze durch den Verband bekanntgegeben.
Neben dem Thema Gewalt ist auch die Schiedsrichtersituation in den Vereinen weiterhin ein Riesenproblem. Sebastian Rettler, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses, gab bekannt, dass das Schiedsrichtersoll im K19 Lippstadt aktuell nur zu 80 Prozent erfüllt sei. „Letztes Jahr lagen wir noch über 90 Prozent“, sagte Rettler. 90 Schiedsrichter seien für die anstehende Spielzeit gemeldet worden von den Vereinen, der Bedarf liege aber bei 112. „Jeder zweite Verein liegt unter dem Soll“, machte Rettler deutlich. Fünf Vereine würden gar keinen Schiedsrichter stellen. Rettler: „Wir müssen gucken, ob wir künftig die Spiele in der Kreisliga C überhaupt noch besetzt bekommen.“ Für das Nichterfüllen des Schiedsrichtersolls innerhalb der Vereine fallen pro Saison Ordnungsgelder in hoher vierstelliger Summe an. Ein neuer Anwärterlehrgang in Lippstadt startet am 1. September in Hybridform (Digital und Präsenz).
Georg Petermeier, Vorsitzender des Kreissportgerichtes, gab dann bekannt, dass man nach der Auflösung des Jugendsportgerichtes in der abgelaufenen Saison erstmals mit der „neuen Mannschaft“ angetreten sei. „Das hat wunderbar funktioniert“, erklärte Petermeier. Insgesamt 29 Verfahren im Seniorenbereich sind in der Saison 2022/23 vom Kreissportgericht behandelt worden. „Ungewöhnlich“, so Petermeier, „war dabei, dass es viermal zu Einsprüchen gegen Spielwertungen kam. Und das immer wegen Einsetzen eines nicht spielberechtigten Spielers“. Petermeier wurde deutlich: „Nicht der Schiedsrichter ist zuständig dafür, dass das korrekt ist, was im Spielberichtsformular eingetragen ist. Ihr Vereine müsst das kontrollieren! Ihr müsst da wirklich auf der Hut sein! Da mittlerweile alles sehr transparent ist, fliegt das in der Regel auch auf.“
Als Vorsitzender des Freizeit- und Breitensportausschusses berichtete Wolfgang Rogozinski über den Altherrenbereich. Hier steht die 1. Pokalrunde für das erste September-Wochenende im Terminkalender. Die Ü40-Kleinfeldkreismeisterschaften finden am 23. September bei BW Lipperbruch statt, die Ü50-Kleinfeldkreismeisterschaften am 14. Oktober bei Viktoria Lippstadt (sprang kurzfristig ein). Auch in der Saison 2023/24 soll es sowohl im Damenbereich wie auch bei den Alten Herren eine Hallenkreismeisterschaft geben. Die genauen Termine sind noch nicht fixiert.
Annika Flaßkamp, FLVW-Assistentin für Vereinsentwicklung, warb in ihrem Bericht erneut für die Durchführung von Vereinsbesuchen: „Ich freue mich über weitere Anfragen der Vereine. Auch ein zweiter Besuch ist immer gern gesehen.“
Zu guter Letzt nahm Kreisvorsitzender Jürgen Niggemeyer, natürlich im Beisein von FLVW-Präsident Manfred Schnieders, noch vier Ehrungen innerhalb des Kreisvorstandes vor. Mit dem Verbandsehrenzeichen in Silber für „herausragende Verdienste“ geehrt wurden: Wolfgang Rogozinski (Staffelleiter seit 2012 und Vorsitzender des Freizeit- und Breitensportausschusses seit 2016), Ingo Schaup (Kreispokalsspielleiter und Vorsitzender des Kreisfußballausschusses seit 2016), Günter Schmidt (Kreiskassierer seit 2008) sowie Bernd Kirchhoff (Vorsitzender des Kreisjugendausschusses seit 2016).
[Quelle: Tageszeitung Der Patriot vom 29.07.2023]